Doktorand*innen
Jan Feigl
A1: Fernerkundungsbasierte Methoden zur Evaluierung von Waldstrukturen
Während seines Bachelor- und Masterstudiums der Forstwirtschaft in München spezialisierte sich Jan auf internationale Forstwirtschaftssysteme, Naturschutz und Fernerkundung. Das Thema seiner Masterarbeit war die Erosionsrisikobewertung in Äthiopien auf der Grundlage von multispektralen Satellitendaten und einer Landbedeckungsklassifizierung, die darauf abzielte, die dringendsten Gebiete für die Waldsanierung zu lokalisieren. Als er von ConFoBi erfuhr, wollte er unbedingt in einem internationalen Forschungsteam mitarbeiten, das Fernerkundungsanwendungen zur Erhaltung der Artenvielfalt in europäischen Wäldern einsetzt. Obwohl der Einsatz eines Handlaserscanners zur Bestimmung von Waldstrukturen eine neue Herausforderung sein wird, freut er sich bereits auf die Feldarbeit im Schwarzwald.
Martin Denter
A1: Fernerkundungsbasierte Methoden zur Evaluierung von Waldstrukturen
Martin studierte Umweltnaturwissenschaften (B.Sc.) mit Umwelthydrologie als Nebenfach an der Universität Freiburg. Nach seinem Abschluss blieb er an der Universität Freiburg, wo er seine Ausbildung mit einem M.Sc. der Umweltwissenschaften mit Schwerpunkt auf Umweltmodellierung und Geoinformationssystemen fortsetzte. Bei seiner Arbeit in der Forstlichen Versuchungs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg beschäftigte er sich mit der Analyse von Luftbildern. Aufbauend darauf verfasste er seine Masterarbeit zum Thema der Klassifizierung von Laubbaumarten. Als Fortführung der Arbeit seines Vorgängers Julian wird er Methoden zur Untersuchung von Mikrohabitaten entwickeln.
Rose-Marie Oksanen
A2: Erhalt von Strukturelementen in selektiv genutzten Wäldern
Rose-Marie hat einen B.Sc. und einen M.Sc. in Waldökologie und -management, beide abgeschlossen an der Universität Helsinki. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie die Entscheidungsfindung und die Einstellung von Waldbesitzern. Bevor sie zu unserem Team stieß, sammelte sie einige Erfahrungen im privaten Sektor der Forstindustrie. Bei ConFobi freut sich Rose-Marie darauf, in einem transdisziplinären Umfeld zu arbeiten und kreative Wege zu finden, das Wissen und die Methoden verschiedener Disziplinen zu kombinieren. In ihrer Forschung wird sie untersuchen, wie sich erhaltene Habitatbäume verschiedener Arten und Dimensionen auf die Verjüngung und das Nachwachsen ihrer Umgebung auswirken. Sie wird auch die Sterblichkeit von Habitatbäumen untersuchen, um die Frage zu beantworten, wie lange verschiedene Retentionselemente Vorteile für die biologische Vielfalt bieten können. In Freiburg fährt sie gerne mit dem Fahrrad entlang der Dreisam zur Arbeit und an den Wochenenden trifft man sie oft beim Wandern im Schwarzwald an.
Mareike Mohr
A2: Die Wiederbewaldung von Schadflächen im Klimawandel unter dem Einfluss verschiedener Räumungsintensitäten
Mareike studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg den BSc. Waldwirtschaft und Umwelt mit Nebenfach Naturschutz und Landschaftspflege und den MSc. Forest Sciences mit dem Schwerpunkt Wildlife, Vegetation & Biodiversity. Ihre Abschlussarbeit behandelte die Anpassungen der Wurzeln von Buche und Tanne in Rein-und Mischbeständen unter Trockenstress. Die Folgen des Klimawandels für den Wald sowie die Möglichkeiten der Anpassung von Wäldern an zukünftige Bedingungen interessieren sie im Besonderen. In ihrer Dissertation konzentriert sie sich auf die Wiederbewaldung von durch Trockenstress und Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichtenbeständen. Dabei untersucht sie vor allem den Einfluss verschiedener auf der Fläche belassener Strukturelemente auf den Verjüngungserfolg. Mit ihrer Forschung möchte sie belastbare Aussagen zum zukünftigen Umgang mit abgestorbenen Wäldern entwickeln und zu einer effizienten, erfolgreichen und naturverträglichen Verjüngung von Schadflächen beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es nicht nur der Erforschung pflanzenphysiologischer Prozesse, sondern auch einer Einbettung der Ergebnisse in soziale, ökologische und ökonomische Fragestellungen. Aus diesem Grund freut sie sich sehr über die Bereicherung durch den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit mit den anderen ConFoBis.
Theresa Moeller
B1: Epiphyten sowie Mikrohabitatdiversität und -funktion auf Habitatbäumen
Theresa hat einen Bachelor-Abschluss in Biologie und einen Master-Abschluss mit den Schwerpunkten Biodiversität, Ökologie und Evolution an der Universität Hamburg, Deutschland. Ihr Schwerpunkt liegt auf der nicht vaskulären Vegetation in Bezug auf ökophysiologische Prozesse und Diversitätsforschung. In ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie die Diversität und Abundanz von epiphytischen Flechten auf Straßenbäumen in Hamburg und beobachtete dabei Unterschiede im Vorkommen auf einheimischen und nicht einheimischen Baumarten. Darüber hinaus hat sie Luftqualitätsindizes bestimmt und dabei Flechten als Bioindikatoren für Luftverschmutzung verwendet. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit der N2-Fixierung durch die Assoziation von Federmoosen und Cyanobakterien und deren Rolle in borealen Wäldern. Genauer gesagt, untersuchte sie, ob die N2-Fixierung die Stoffwechselprozesse von Moosen beeinflusst. Darüber hinaus arbeitete sie mit dem prozessbasierten Vegetationsmodell "LiBry" und ermittelte den Stickstoffbedarf von Moosen unter verschiedenen Klimabedingungen. Neben Flechten und Bryophyten konzentrierte sie sich auf Nährstoffkreisläufe und eignete sich verschiedene zusätzliche Perspektiven (z.B. Bodenkunde, Mikrobiologie) zu diesem Thema an. Ihre Forschung in ConFoBi greift ihren bisherigen Schwerpunkt auf. Im Detail wird sie den Einfluss von Nachbarschaftseffekten auf die Epiphytenvielfalt innerhalb ähnlicher oder divergenter benachbarter Baumarten untersuchen. Dabei wird sie eine Reihe möglicher Einflussfaktoren untersuchen, die mikroklimatische, chemische und ökophysiologische Analysen umfassen.
Dina Emrich
B1: Epiphyten sowie Mikrohabitatdiversität und -funktion auf Habitatbäumen
Dina hat an der Universität Gießen Biologie (BSc) mit den Schwerpunkten Ökologie und Mikrobiologie studiert. In ihrer Abschlussarbeit untersuchte sie den Einfluss der Waldstruktur auf die Aktivität und Vielfalt von Fledermäusen. Sie hat außerdem einen Master in Ökologie und mikrobieller Biodiversität der Technischen Universität Kaiserslautern. In ihrem Masterstudium konzentrierte sie sich auf kryptogame Organismen, wie Cyanobakterien, Grünalgen und Flechten. Dadurch wurde ihr Interesse an Flechten in biologischen Bodenkrusten geweckt und sie bekam die Möglichkeit, im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms EarthShape ihre Masterarbeit über Flechten aus der Atacama-Wüste zu schreiben. Die Arbeit untersuchte die Zusammensetzung der Flechtenarten in einer Nebeloase in der Atacama-Wüste entlang eines Feuchtigkeitsgradienten von der Küste bis ins Landesinnere mithilfe molekularer Techniken. Außerdem untersuchte sie die Rolle dieser Flechten bei Verwitterungsprozessen. Basierend auf ihren interdisziplinären Erfahrungen freut Dina sich, ihre Fähigkeiten in zukünftigen Studien im Rahmen des ConFoBi-Projekts weiterzuentwickeln. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit wird sie die epiphytische Flechten- und Moosdiversität auf ausgewählten Bäumen untersuchen, um den Einfluss von Waldfragmentierung und Waldstruktur auf die kryptogamische Vielfalt im südlichen Schwarzwald zu bewerten, sowie den Einfluss auf den Bedeckungsgrad. Das ConFoBi-Projekt ist passt perfekt zu Dina, da es ihre Hauptinteressen Waldökologie, Kryptogamendiversität, sowie Wald- und Naturschutz verbindet.
Diane Stevenson
B1: Epiphyten sowie Mikrohabitatdiversität und -funktion auf Habitatbäumen
Diane studierte an der University of Reading und erhielt ihren M.Sc. in Pflanzenvielfalt, Taxonomie und Systematik. Ihre Masterarbeit behandelte die Molekulare Systematik von Aspalathus L. (Fabaceae). In ihrer Dissertation konzentriert sie sich auf Epiphyten und die Diversität von Mikrohabitaten und ihre Funktion auf Habitatbäumen. Sie entschied sich am ConFoBi-Projekt teilzunehmen, weil sie sich für Epiphyten und die Forstwirtschaft interessiert und sie dadurch wieder offiziell in die akademische Welt zurück gekehrt ist. Diane verfolgt nach dem Projekt das Ziel, ihre wissenschaftliche Forschung fortzusetzen oder im Waldschutz zu arbeiten.
Barbara Meyers
B2: Grundlegende Mechanismen von Vegetationsänderungen und Diversität in Retentions-Forstwirtschaft
Barbara studierte in einem interdisziplinären Programm an der Universität Maastricht in den Niederlanden, wo sie ihren Bachelor in Naturwissenschaften machte. Anschließend erwarb sie im Rahmen eines gemeinsamen Erasmus-Masterstudiengangs einen Master-Abschluss in tropischer Biodiversität und Ökosystemen, den sie an drei verschiedenen Universitäten erwarb: Université Libre de Bruxelles (ULB), Musée National d'Histoire Naturelle (MNHN) in Paris und Université des Antilles in Guadeloupe. Während ihres Studiums entwickelte sie ein Interesse an den biotischen und abiotischen Aspekten der unterirdischen Welt und wurde sich der begrenzten Kenntnisse bewusst, die wir über deren Einfluss auf die Zusammensetzung von Pflanzengemeinschaften und das Funktionieren von Ökosystemen haben. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie die Auswirkungen von arbuskulären und ektomykorrhizischen Pilzen auf die biogeochemischen Kreisläufe im Boden in tropischen Ökosystemen im Vergleich zu Systemen in gemäßigten Breiten. Während ihres Arbeitsaufenthaltes in den französischen Pyrenäen lernte sie die Waldbewirtschaftung kennen, als sie die Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf Ektomykorrhizapilze und die sich daraus ergebenden Folgen für die Waldregeneration untersuchte. Dieses Forschungsprojekt führte sie zum ConFoBi-Projekt, in dem sie die Auswirkungen von Rückhaltemaßnahmen auf die Heterogenität der Bodenressourcen und die daraus resultierenden Reaktionen der Pflanzengemeinschaft im Unterholz untersuchen wird. Insbesondere wird sie die in der Samenbank gespeicherte unterirdische Pflanzenvielfalt untersuchen, um das Wissen über die unterirdische Pflanzenvielfalt in den ConFobi-Flächen zu vervollständigen. Außerdem möchte sie das Projekt von Sara Klingenfuß zur funktionellen Diversität fortsetzen, indem sie sich auf unterirdische Merkmale in Verbindung mit Ressourcenheterogenität und struktureller Komplexität der Bestände konzentriert. Die Einbeziehung dieses Schwerpunkts auf den Unterboden in das ConfoBi-Projekt wird es hoffentlich ermöglichen, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie Böden in die Waldbewirtschaftung einbezogen werden können.
Sara Klingenfuß
B2: Grundlegende Mechanismen von Vegetationsänderungen und Diversität in Retentions-Forstwirtschaft
Sara war schon immer eine Naturliebhaberin und begann ihre wissenschaftliche Laufbahn mit einem Praktikum am Fraunhofer-Institut für Nachhaltigkeits- und Innovationsforschung. Dort entdeckte sie ihre Neugierde für das Zusammenspiel von Mensch und Natur und den Prozessen, die dem globalen Wandel zugrunde liegen. Anschließend studierte sie Geoökologie, Evolution und Ökologie an der Universität Tübingen. Ihre Interessen reichen von den Mustern, die Biodiversität schaffen, zum Beispiel Störung und Heterogenität, über Bedrohungen für Ökosysteme durch den globalen Wandel, hin zur Früherkennung kritischer Übergänge in Ökosystemen, die für solche Veränderungen anfällig sind. Durch Betrachtungen dieser Prozesse auf unterschiedlichen Skalen erkannte sie, dass es wichtig ist mehrere Disziplinen in wissenschaftliche Ansätze einzubeziehen, um die Gesetzmäßigkeiten der Natur zu untersuchen. ConFoBi bietet ihr die perfekte Gelegenheit all ihr Wissen und ihre Erfahrung zusammenzubringen. Der interdisziplinäre Ansatz, Einflüsse der modernen Welt auf ein Waldökosystem zu untersuchen, war für sie so reizvoll, dass sie nun drei Jahre lang intensiv im Rahmen von ConFoBi forschen wird. Während ihrer Promotion konzentriert sie sich darauf, wie die funktionelle Biodiversität der Krautschicht durch natürliche und vom Menschen verursachte Heterogenität, wie beispielsweise Bodeneigenschaften oder Waldstrukturen, beeinflusst wird. Die Betrachtung von funktioneller Diversität wird schon seit längerem immer wichtiger und Untersuchungen der funktionellen Merkmale von Pflanzen könnten aufzeigen, wie sich unter den jeweiligen Bedingungen unterschiedliche Waldgemeinschaften bilden. Saras gemeinschaftsökologische Arbeiten verbinden kleinskalige Prozesse mit Faktoren, die die Pflanzenvielfalt auf größeren Skalen beeinflussen, darunter auch die Konnektivität von Waldflächen.
Riko Fardiansah
B3: Diversität und Funktion von Pflanzen-Insekten Interaktionen entlang eines Gradienten der Retentions-Forstwirtschaft
Während seines Studiums des Pflanzenschutzes an der Universität von Jambi (Indonesien) war Riko wie hypnotisiert von der enormen Vielfalt der wirbellosen Tiergruppen. Nach seinem Bachelor-Abschluss begann er eine ernsthafte Ausbildung zum Taxonomen, indem er fast fünf Jahre lang als Forschungsassistent für Wirbellose auf der Insel Sumatra arbeitete. Später erhielt er ein Ausbildungsstipendium für die Bestimmung neuer Spinnenarten am Leibniz-Institut-zur Analyse des Biodiversitätswandels, Hamburg. Er interessierte sich zunehmend für die Zusammensetzung von Wirbellosengemeinschaften in natürlichen Lebensräumen, die durch biotische und abiotische Faktoren beeinflusst wurden. Mit einem Stipendium des DAAD setzte er sein Masterstudium an der Universität Göttingen fort, das sich mit den Auswirkungen von Produktionswaldbeständen auf Spinnengemeinschaften und deren Interaktionen mit ihren Beutetieren beschäftigt. Er plant, die Auswirkungen angewandter Waldbewirtschaftung, wie z. B. Retentionswälder, auf Insektengemeinschaften in der ConFoBi-Forschungsumgebung weiter zu untersuchen. Insbesondere möchte er sich auf die Untersuchung der Reaktionen von Insekten und deren Interaktionen mit Strukturelementen von Retentionswäldern konzentrieren. Eine weitere Frage, die er gerne beantworten möchte, ist, ob die Strukturen von Retentionswäldern, d.h. Totholz, Mikrohabitat und Heterogenität der Vegetation, einen positiven Einfluss auf die Strukturen und die Dynamik der funktionellen Diversität von Insekten und deren trophische Interaktionen auf Bestands- und Landschaftsebene haben oder nicht.
Mohammad Shuvo
B4: Funktionale Konnektivität von saprophytischen Käfern in Totholz Flächen
Mohammad gehört zu der wachsenden Zahl von Menschen, die nach integrativen und innovativen Möglichkeiten suchen, die molekulare Biodiversität wirbelloser Tiere auf sinnvolle und wirkungsvolle Weise zu erforschen. Aus diesem Grund hat er das Gefühl, dass er in der Welt der Genetik ein Zuhause gefunden hat. Er studierte Biotechnologie und Gentechnik (B.Sc.) an der Khulna University in Bangladesch und erwarb den Master-Abschluss in Agrobiotechnologie an der Universität Gießen, Deutschland. Im Rahmen seiner Masterarbeit am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) untersuchte er die Möglichkeiten der mitochondrialen DNA als zukünftiges molekulares Werkzeug zur Gewinnung hochauflösender Informationen über die evolutionäre Verwandtschaft von Collembola-Massenproben. Indem er die charakterisierten Datensätze seiner Vorgänger über fliegende Insektenarten und bodenbewohnende Arthropodengemeinschaften aus den ConFoBi-Flächen im Südschwarzwald kombiniert, möchte er während seiner Doktorarbeit die lokale Habitatvielfalt der wirbellosen Tiere der TreMs durch Metabarcoding untersuchen. Darüber hinaus wird er in Zusammenarbeit mit anderen ConFoBi-Projekten die Landschaftsgenomik ausgewählter saproxylischer Arten untersuchen, um Konnektivitätspfade in der Landschaft und deren lokale Anpassung zu ermitteln. Mohammad freut sich darauf, durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen des ConFoBi-Projekts die Auswirkungen der Retentionsforstwirtschaft auf die Gemeinschaften wirbelloser Waldtiere zu untersuchen und mögliche Ursachen für den anhaltenden Insektenrückgang in Waldökosystemen zu ermitteln.
Melina Dietzer
B5: Landschafts-moderierte Nutzung von Waldstrukturen durch Fledermäuse
Melina hat Biologie im Bachelor und Master in Konstanz studiert. Während ihres Masterstudiums spezialisierte sie sich am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie auf das Verhalten und die Ökologie von sozialen Tieren. In ihrer Masterarbeit kam sie dann zu Fledermäusen und untersuchte, ob insektenfressende Fledermäuse frisch gemähte Wiesen zur Nahrungssuche nutzen und ob sie diese über Geruchsreize finden. Diese anfängliche Spezialisierung auf Fledermäuse brachte sie zu ConFoBi. Hier wird sie die Auswirkungen verschiedener Waldschutzstrategien auf das Fledermausvorkommen und -aktivitäten untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Auswirkungen verschiedener Management Strategien von Störungsflächen (Abholzung oder Rückhaltung) auf Fledermäuse und wie sich Habitat Eignungen für Fledermäuse auf natürlichen Störungsflächen im Laufe der Zeit verändern. Auf die anstehende Arbeit im Feld freut sie sich schon sehr.
Anna-Lena Hendel
B5: Landschafts-moderierte Nutzung von Waldstrukturen durch Fledermäuse
Anna-Lena studierte Biologie in Berlin und Trondheim und setzte ihr Studium der „Global Change Ecology“ während eines Masterstudiums an der Universität Bayreuth fort. Durch ihr Studium in Bayreuth begann sie, Fernerkundungstechniken in ihre ökologische Forschung zu integrieren. Ihre Masterarbeit befasste sich daher mit den Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf die Primärproduktivität und den Verlauf der Phänologie in der Arktis, welche sie mittel Feldbeobachtungen und Satellitenbildern feststellte und verglich. Während ihres Studiums in Bayreuth arbeitete Anna-Lena für eine Umweltberatung, bei der sie erstmals mit Fledermäusen in Kontakt kam. Aufgrund des geheimen, aber faszinierenden Lebens von Fledermäusen und der Tatsache, dass sie extrem an Landschaftsstrukturen gebunden sind, suchte sie nach einer Möglichkeit, ihre Interessen an Fernerkundung und Fledermäusen zu kombinieren und wandte sich an ConFoBi. In ihrem Promotionsprojekt zu der landschaftsmoderierten Nutzung von Waldstrukturen durch Fledermäuse erweitert sie nun das Forschungsthema, konzentriert sich auf die Landschaftseffekte und untersucht, wie Fledermäuse auf die Konnektivität der Landschaft reagieren. Zusätzlich will sie auch herausfinden, wie sich unterschiedliche Waldstrukturen auf die Nahrungsverfügbarkeit von Fledermäusen auswirken und verwendet Schwarzlichtfallen, um das nächtliche Vorkommen von Motten im Feld zu untersuchen. Auf diese Weise möchte sie die Lebensraumanforderungen von Fledermäusen besser verstehen und neue Erkenntnisse für die Forstwirtschaft und den Naturschutz gewinnen. Ihr gefällt, dass das Projekt methodisch anspruchsvoll ist und dass ihre Feldarbeit zur Validierung der neuen Methoden genutzt werden kann. Darüber hinaus möchte sie so viel wie möglich von den anderen ConFoBI-Projekten lernen, die eine einzigartige Gelegenheit für gemeinsame Forschungsideen, Wissenstransfer und gemeinsame Felderfahrungen bieten.
Marlotte Jonker
B5: Landschafts-moderierte Nutzung von Waldstrukturen durch Fledermäuse
Marlotte studierte Wald- und Naturschutz an der Universität Wageningen in den Niederlanden, wo sie sich auf Ökologie spezialisierte. Ihr Fokus in ConFoBi ist die landschaftsgesteuerte Nutzung von Waldstrukturen durch Fledermäuse. Sie war begeistert und überrascht, als sie in das Projekt aufgenommen wurde, weil sie zuvor fünf Jahren nicht wissenschaftlich tätig war. Während dieser Zeit sammelte sie viele Erfahrungen in der ökologischen Gutachtertätigkeit, was ihr Interesse an der Ökologie weiter steigerte und ihr half, Teil des ConFoBi-Projekts zu werden. Ihre Meinung zu ConFoBi beschreibt sie als „ein so tolles Projekt: komplex, international, mehrskalig und natürlich das Thema: Wälder UND Fledermäuse“. Alles, wonach ich gesucht hatte! Marlotte zeichnet die Ultraschallgeräusche der Fledermäuse in jeder Untersuchungsfläche auf. Nachdem sie die Daten analysiert hat, erhofft sie sich ein tieferes Verständnis über den Artenreichtum und die Diversität der Fledermäuse. Im Endeffekt möchte sie ihre Erkenntnisse auf die Lebensraumstrukturen im Wald und auf den Landschaftskontext beziehen. Die große Frage, die sie zu lösen versucht, ist, ob Maßnahmen der Retentions-Forstwirtschaft, wie das Hinterlassen von Totholz und Lebensraumbäumen im Wald, tatsächlich zur Erhaltung der Artenvielfalt der Fledermäuse beitragen werden. Marlotte sieht für sich in der Wissenschaft eine Zukunft. Sie möchte „zu unserem Verständnis der Natur beitragen“: Dinge entdecken, die wir nicht wissen, und Werkzeuge zur Verfügung stellen, die helfen, zum Erhalt der Natur beitragen zu können. Neben dem möchte ich der Welt ein Lächeln bringen, weiter fleißig sein und hoffe, dass ich „hungrig, albern bleiben kann…“.
Mariela Yapu Alcazar
B6: Multi-skalen Evaluierung von Vogel-Wald Beziehungen
Mariela hat einen Abschluss in Biologie von der Universidad Mayor de San Andres (La Paz, Bolivien). Einer der Gründe, warum sie sich für den Beruf der Biologin entschied, war, dass sie sich sehr für den Vogelschutz interessierte. Während ihres Studiums erwarb sie eine Ausbildung in Ornithologie und Gemeinschaftsökologie, um schließlich die Dynamik von Vogelgemeinschaften in Feuchtgebieten der Hochanden zu untersuchen. Gleichzeitig arbeitete sie an Projekten mit, die sich auf die Umwelt und den Naturschutz konzentrierten, wie z. B. das Projekt, das mit den indigenen Gemeinschaften des Tieflandes durchgeführt wurde, um Alternativen für die nachhaltige Bewirtschaftung der Gelbfleck-Seitenhalsschildkröte vorzuschlagen. Der Wunsch, die Ökologie als Grundlage für das Umweltmanagement zu integrieren, führte dazu, dass sie mit einem Stipendium des ERASMUS+-Programms der Universitäten TU-Dresden und Bangor ihren Master in nachhaltigem Tropenmanagement absolvierte. In letzterer spezialisierte sie sich auf agroforstwirtschaftliche Praktiken. Als Mitarbeiterin des World Agroforestry (ICRAF)-Teams im östlichen Amazonasgebiet von Peru arbeitete sie an ihrer Dissertation über die Wiederherstellung von Waldlandschaften nach dem Konzept der funktionellen Ökologie, wobei sie die Rolle der verschiedenen Waldarten für das Funktionieren des Ökosystems Bodenwald bewertete. Für ihre Promotion im Rahmen von ConFobi möchte sie daher die Linie der funktionellen Ökologie weiterverfolgen. Im Rahmen dieses Konzepts versucht sie, a. die Auswirkungen der strukturellen Lebensraumelemente auf die Vogelwelt zu erklären und b. die Indikatorfunktion der Vögel für die gesamte Biodiversität zu bewerten. Obwohl sich ihre bisherige Erfahrung auf tropische Ökosysteme konzentriert, betrachtet sie ConFoBi als die perfekte Gelegenheit, ihren Horizont zu erweitern und von einem großartigen multidisziplinären Team zu lernen.
João Manuel Cordeiro Vale Pereira
B6: Multi-skalen Evaluierung von Vogel-Wald Beziehungen
João war schon in jungen Jahren von Natur und Vögeln fasziniert, sodass er ein Bachelor-Studium in Biologie an der Universität von Lissabon abschloss. Um seinen persönlichen Horizont zu erweitern, zog er nach Deutschland, um im Rahmen eines DAAD-Stipendiums ein Masterstudium in Ökologie an der Universität Bremen zu absolvieren. Dort entwickelte João ein Interesse für das Thema Raumökologie und die Auswirkungen von Habitatfragmentierung auf gefährdete Vogelarten und dafür, wie dieses Wissen sowohl in Schutzgebieten als auch in nachhaltigen land- und forstwirtschaftlichen Systemen angewendet werden kann. Seine Masterarbeit führte ihn in die fernen Landschaften der peruanischen Anden durch, wo er untersuchte, wie sich Waldfragmentierung und vom Menschen verursachte Veränderungen der Waldstruktur auf bedrohte Vogelgemeinschaften im hochgelegenen Polylepiswäldern auswirken. Ein Wechsel der Kontinente, Höhenlagen und Vogelarten, ebenso wie von geschützten zu bewirtschafteten Wäldern, brachte ihn zurück nach Deutschland ist dennoch eine logische Fortführung seiner Forschung der Masterarbeit Im Schwarzwald wird João die ökologischen Mechanismen untersuchen, die Veränderungen in Vogelgemeinschaften entlang von Waldstrukturen und Fragmentierungsgradienten bewirken. Aufbauend auf der Arbeit seines Vorgängers Marco wird er untersuchen, inwiefern die naturnahe Forstwirtschaft die Nahrungsbeziehungen von Vögeln - sowohl von Insekten als Beute als auch von Säugetieren als Raubtieren – verändert hat, was wiederum zu Mustern in Bezug auf Vogelreichtum und -aktivität führen könnte. João freut sich auf die vielfältigen Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit, die ConFoBi bietet und hofft, dass diese drei Jahre der Promotion eine solide Grundlage für eine Karriere im akademischen Bereich oder im Naturschutzbereich schaffen werden.
Max hat sowohl sein Biologie-Bachelor- als auch sein Biologie-Masterstudium der an der Universität Freiburg absolviert. Dabei hat er als Schwerpunkte Ökologie und Evolutionsbiologie gewählt, um sein Wissen in den Bereichen funktionelle Biodiversitätsforschung, taxonomische Forschung und Landschaftsökologie zu vertiefen. Seine Faszination für das Reich der Pilze entdeckte er während seines Bachelorstudiums, als er ein Praktikum am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe machte und so das Arbeiten mit wissenschaftlichen Sammlungen kennen lernte. Seitdem beschäftigt er sich intensiv mit Pilzen und arbeitete zuletzt in einem Projekt, in dem es um die Pilzflora in der Kernzone des Schwarzwald Nationalparks ging. In seiner von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Promotion untersucht er den Einfluss von Waldstruktur und -fragmentierung auf die Vielfalt der Pilze auf mehreren räumlichen Ebenen. Er interessiert sich dabei besonders für die taxonomische, funktionelle und genetische Diversität der holzbewohnenden Pilzarten und kombiniert dazu klassische mykologische Methoden mit modernen molekularen Ansätzen. Er freut sich darauf, einen Beitrag zur interdisziplinären Forschung im Graduiertenkolleg ConFoBi zu leisten und möchte die Ausbildung im strukturierten Promotionsprogramm dazu nutzen, um eine Karriere an der Schnittstelle zwischen sammlungsbezogener und pilzökologischer Forschung zu begründen.
Simon Heitzler
B10: Licht - eine limitierende Ressource für Tagfalter der Wälder
Simon war bereits zwischen 2015 und 2018 für den Bachelor in Waldwirtschaft und Umwelt an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und hat sich in dieser Zeit intensiv mit Waldökosystemen auseinandergesetzt. Sein Masterstudium begann er im Jahr 2018 im Fach Ökologie, Evolution und Naturschutz an der Universität Potsdam. Eine Exkursion zur Diversität der Tagfalter in Norditalien weckte schließlich sein Interesse für Ökologie der Tagfalter. Seine Masterarbeit verfasste er zur Populationsökologie des Dukatenfalters (Lycaena virgaureae). Dazu führte er über zweieinhalb Monate eine Fang-Wiederfang-Studie in einem Naturschutzgebiet in Brandenburg durch. Die Arbeit im Freiland wurde zu seiner großen Leidenschaft. Sein Projekt untersucht den Einfluss von lichtfördernden Strukturen im Wald auf das Vorkommen und die Häufigkeit verschiedener Tagfalterarten. Dabei werden Sowohl Präimaginal- als auch Imaginalstadien berücksichtigt. Er hofft, damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der waldbewohnenden Tagfalterarten leisten zu können. Mit den bereits vorhandenen Daten und den umfangreichen Kenntnissen über die Lebensraumstrukturen auf den Projektflächen, bietet ConFoBi dafür beste Chancen.
Jakob Albrecht
C1: Ökonomische Evaluierung von biodiversitätsorientierten Waldbewirtschaftungsstrategien
Jakob studierte Forstwirtschaft an der HAWK in Göttingen und wechselte dann nach Freiburg, um seinen Master in Forstwissenschaften an der ALU mit dem Schwerpunkt internationale Forstwirtschaft zu absolvieren. In seiner Masterarbeit modellierte er die zukünftige Klimaschutzleistung des Lörracher Kommunalwaldes für verschiedene Anpassungsszenarien. Synergien sowie Zielkonflikte zwischen der Bereitstellung verschiedener Ökosystemleistungen dieser Szenarien wurden hinsichtlich ihrer Klimaschutzleistung verglichen und diskutiert. Die Ergebnisse flossen in den kommunalen Entscheidungsprozess ein. Jakob freut sich darauf, mit seinem Promotionsprojekt zur ökonomischen Bewertung von Ökosystemfunktionen und biodiversitätsorientiertem Management dem interdisziplinären Team von ConFoBi beizutreten. Er möchte untersuchen, ob ein biodiversitätsorientiertes Management über den reinen Naturschutz hinausgeht und einen zusätzlichen Wert für die Funktion von Ökosystemen schafft, um so den ökonomischen Wert von Waldökosystemen zu verbessern. Zu diesem Zweck wird er ein vollständig gekoppeltes ökologisch-ökonomisches Modell in einem Simulations- und Optimierungsrahmen auf Landschaftsebene für den Südschwarzwald anwenden. Jakobs Motivation ist es, mit seiner Promotion zu einer stärkeren Verbindung und einem besseren Verständnis zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft beizutragen.
Nicole Still
C1: Ökonomische Evaluierung von biodiversitätsorientierten Waldbewirtschaftungsstrategien
Nicole hat einen B.Sc. summa cum laude in Biologischer Anthropologie von der George Washington University und einen MSc in Umweltschutz und Management von der University of Edinburgh, wo sie die Auswirkungen von Strategien zur Bewirtschaftung von Wäldern und Wildtieren auf die Artenvielfalt und Strategien zur Maximierung des Engagements der Stakeholder für den Naturschutz auf verschiedenen räumlichen Ebenen untersuchte . Bevor Nicole zu ConFoBi kam, arbeitete sie mit NGO´s an Bemühungen und Initiativen zur Planung von Wäldern auf Landschaftsebene, um Landbesitzer und Forstpraktiker für eine verbesserte Waldbewirtschaftung und -erhaltung im Landschaftsmaßstab zu gewinnen. Die Promotion von Nicole konzentriert sich auf die wirtschaftliche Bewertung von Managementstrategien, die sich an der biologischen Vielfalt orientieren, unter Verwendung eines multidisziplinären Ansatzes, bei dem der Wert des sozialen Nutzens der biologischen Vielfalt sowie die Auswirkungen von Klima und Management auf die biologische Vielfalt berücksichtigt werden. Sie interessiert sich sehr für methodisch gemischte Ansätze zum Schutz der Biodiversität und ist besonders begeistert von den praktischen Anwendungen dieses ConFoBi-Projekts für Forst- und Landbewirtschafter.
Theresa Klara Loch
C2: Lokales Wissen zur Biodiversität und zu Waldnaturschutzpraktiken
Theresa entdeckte ihr Interesse an Mensch-Natur-Interaktionen und inter- und transdisziplinärem Arbeiten während ihres Bachelorstudiums der Umweltwissenschaften (Hauptfach) und Wirtschaftspsychologie (Nebenfach) an der Leuphana Universität in Lüneburg. Das Institut für sozial-ökologische Systeme an der Leuphana Universität weckte ihr Interesse für relationale Werte, mit besonderem Fokus auf lokales ökologisches Wissen und die Integration verschiedener Wissensformen. Ihre Leidenschaft für Wälder und deren Bedeutung für den Menschen wurde während ihres ERASMUS Joint Degree Master in Sustainable Forest and Nature Management (SUFONAMA) an der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Kopenhagen gestärkt. In ihrem zweiten Jahr in Kopenhagen setzte Theresa ihr Interesse an den vielfältigen Bedeutungen des Waldes fort und spezialisierte sich auf das Management von Wald und Natur für die Gesellschaft. Die Idee, Wälder aus einer Vielzahl von Gründen zu bewirtschaften und ortsbezogene Bewirtschaftungsansätze zu verfolgen, entdeckte sie in ihrer Masterarbeit zum Thema "Senses of Place of a Community Woodland Group" in Südwales. Die Vorteile eines gemeinsam bewirtschafteten Waldes für die Gemeinschaft, den Einzelnen und den Ort selbst haben ihr Interesse an ortsbezogenen Lösungen gefördert. Im Rahmen des ConFoBi C2-Projekts wird sich Theresa auf die Akteure, die für die Umsetzung der biologischen Vielfalt in den Wäldern verantwortlich sind, und deren Netzwerke konzentrieren. Sie wird die Interaktion von Akteuren, die für die Umsetzung des Schutzes der biologischen Vielfalt in Wäldern verantwortlich sind, innerhalb von Netzwerken und die Formen des Wissens, das diese Akteure teilen und durch Netzwerke gewinnen, untersuchen. Fragen zu Wissenshierarchien, Waldbesitz, der Rolle von formellen und informellen Netzwerken und gesellschaftlichen Diskursen rund um den Wald werden während ihrer Forschung immer wieder gestellt werden.
Philipp Mack
C2: Lokales Wissen zur Biodiversität und zu Waldnaturschutzpraktiken
Philipp hat sowohl sein Bachelor- als auch sein Masterstudium der Geographie an der Universität Innsbruck mit den Schwerpunkten Entwicklungs- und Naturgefahrenforschung absolviert. Nach einem Auslandssemester an der Universidade de São Paulo beschäftigte er sich intensiv mit der Entwaldung und deren Zusammenhänge im brasilianischen Amazonasgebiet. Arbeits- und Forschungsaufenthalten in Brasilien folgte schließlich seine Masterarbeit zu sozialen Implikationen von Umwelt- und Post-Frontiergovernancemaßnahmen in der Region Südwestpará aus Perspektive der Politischen Ökologie. Durch den Fokus der integrativen Geographie interessiert sich Philipp vor allem für den transdisziplinären Charakter von ConFoBi. In seiner Doktorarbeit beschäftigt er sich mit dem Einfluss aktueller klimawandelbezogenen Herausforderung wie Dürre und Borkenkäferbefall auf die Implementierung von biodiversitätserhaltenden Maßnahmen auf bewirtschafteten Waldflächen. Basierend auf einer Medienanalyse soll der öffentliche Diskurs analysiert und durch eine Perspektive auf die Implementierungspraktiken den dazugehörigen Akteursnetzwerken ergänzt werden. Hierzu werden Interviews mit Forstpraktiker*innen durchgeführt. Um einen interdisziplinären Austausch zu ermöglichen, liegt der Fokus dabei auf den Revierleiter*innen der ConFoBi-Plots.
Moritz Lauser
D1: Professionelle Epistemologien und Integration von biodiversitätsnahem Wissen in Sozio-politische Entscheidungsprozesse
Moritz studierte an der Universität Freiburg Physik (B.Sc.) und (Human)Geographie (M.Sc.). Diese ungewöhnliche Kombination resultiert aus seinem starken Interesse an natürlichen Prozessen als solche, sowie an den komplexen Wechselwirkungen zwischen Natur(en) und Gesellschaft(en). In seiner Masterarbeit untersuchte er mit qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden das Konzept der 'NaturenKulturen' (vgl. Gesing et al. 2019) am Beispiel von Bienen und Menschen in der Stadt (Freiburg). Anknüpfend an die Arbeit von Ronja und Manuel im D1-Projekt von ConFoBi fokussiert er sich in seiner Promotion auf Wissensintegrations- und Modellierungsprozesse, fragt also, wie Integrationsarbeit tatsächlich geleistet wird und welche epistemischen Praktiken mit Modellierungen verbunden sind. Dazu wird er Integrationspraktiken und Übersetzungsprozesse an verschiedenen Schnittstellen zwischen Politik, Management und Wissenschaft im Kontext der Biodiversität multifunktionaler Wälder mit einem Science and Technology Studies (STS) Ansatz untersuchen. Während seines Studiums entwickelte er eine Leidenschaft für das (Er)forschen von und in inter- und transdisziplinären Wissensproduktionen. Hiermit meint er zum einen die Form der Praxis – also als ein aktiver Teil eines inter- und transdisziplinären Projekts zu forschen - und zum anderen das Nachdenken über, die Konzeptualisierung und das Ermöglichen dieser spezifischen Arten von Wissensproduktionen. Daher freut er sich sehr auf die kooperative und interaktive Arbeit im Kontext von ConFoBi.
Manuel John
D1: Professionelle Epistemologien und Integration von biodiversitätsnahem Wissen in Sozio-politische Entscheidungsprozesse
Manuel machte seinen B.A. Sozialwissenschaften, bestehend aus Politikwissenschaft, Kommunikations- und Medienwissenschaften und Soziologie, an der HHU Düsseldorf. Er entwickelte ein besonderes Interesse an der Soziologie, weswegen er im Anschluss Soziologie (M.A.) an der FSU Jena studierte. Sein Schwerpunkt auf qualitativer Interviewforschung führte ihn im Anschluss zum Nationalpark Schwarzwald. Hier war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Projekt beteiligt, in dem die Beziehung der lokalen (zumeist älteren) Bevölkerung zum Wald erforscht wurde und dabei besonders die Rolle, die der Wald im Alltag der Menschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielte. Wie schon seine Vorgängerin im Teilprojekt D1, Ronja Mikoleit, bezieht sich Manuel in seiner Forschung in ConFoBi auf das Konzept der „professionellen Epistemologien". Mittels dieses Konzepts will er analysieren, wie Wissen in unterschiedlichen Kontexten generiert, legitimiert und als Basis für Entscheidungen genutzt wird. Für sein PhD-Projekt legt er einen besonderen Schwerpunkt auf die Erzeugung von wissenschaftlichem Wissen zum Thema Biodiversität im Kontext von Retentionsforstwirtschaft, und er verwendet dafür Perspektiven aus den Science and Technology Studies (STS). Neben seiner Beschäftigung mit der Arbeit von ForstwissenschaftlerInnen, ÖkologInnen oder GenetikerInnen möchte Manuel auch gemeinsam und über die Grenzen zwischen Natur- und Sozialwissenschaften hinaus mit seinen ConFoBi-KollegInnen interdisziplinär forschen. Er empfindet ConFoBi dafür als große Chance und weiß es zu schätzen, wie sehr seine Mitstreiter*innen für ihre eigenen Themen brennen und gleichzeitig offen für Neues und für Zusammenarbeit sind. Auf die drängende Frage, wie biologische Vielfalt erhalten werden kann, erhofft er sich neue und originelle Antworten.
Ronja Mikoleit
D1: Professionelle Epistemologien und Integration von biodiversitätsnahem Wissen in Sozio-politische Entscheidungsprozesse
Ronja hat einen B.A. der Universität Freiburg in Soziologie und Ethnologie und einen M.A. an der Universität Potsdam in Soziologie erhalten. Während ihres Masterstudiums besuchte sie viele interdisziplinäre Kurse, die sich u.a. mit Gender- und Umweltfragen sowie qualitativen Forschungsmethoden beschäftigten. In ihrer eher theoretisch orientierten Masterarbeit konzentrierte sie sich auf die Rolle des Körpers und der Materialität in der soziologischen Theorie und deren Beziehung zu neueren phänomenologischen und materialistischen Ansätzen, die den Natur / Kultur-Dualismus in Frage stellen. In ihrem Promotionsprojekt befasst sie sich mit der Frage, wie Wissen über Biodiversität und Managementpraktiken generiert und wie es in verschiedenen Entscheidungszusammenhängen eingesetzt wird. Ausgehend von der These, dass Forschung, Politik und Management im Bereich der Biodiversität und Forstwirtschaft durch unterschiedliche „professionelle Epistemologien" oder "Wissenskulturen" gekennzeichnet sind, analysiert sie die vielfältigen institutionalisierten Praktiken, mit denen Mitglieder verschiedener Fachkreise Wissensansprüche prüfen und einsetzen. Sie verfolgt einen qualitativ-interpretativen methodologischen Ansatz, um spezifische „Wissensordnungen" im Kontext von ConFoBi und forstlicher Alltagspraxis zu rekonstruieren. Ronja schätzt ConFoBi für den interdisziplinären Austausch, der die individuellen Forschungsperspektiven bereichert, sowie die Arbeit im internationalen ConFoBi-Team. In ihrem Teilprojekt setzt sie ein breites Spektrum an qualitativen Forschungsmethoden ein, etwa Experteninterviews, Dokumentenanalyse und teilnehmende Beobachtung von Akteuren im Feld der Waldbewirtschaftung. Als Soziologin glaubt sie, dass umweltbezogene Themen wie Biodiversität genauso viel mit Gesellschaft wie mit der Natur oder Umwelt zu tun haben. Ihrer Meinung nach muss zu diesem Thema noch viel mehr sozialwissenschaftliche Forschung betrieben werden!
Elizabeth Baach
D2: Evidenzbasiertes Biodiversitätsmanagement in Wäldern
Elizabeth hatte schon immer ein Interesse an der Natur und ihrer enormen Komplexität. Sie erwarb einen B.A. in Spanisch und einen B.Sc. in Umweltwissenschaften und Biologie (Nebenfach) an der University of Oregon, wo sie ihren Leidenschaften einen pädagogischen Hintergrund geben konnte. Dort konnte sie andere in der Forschung unterstützen und ein eigenes Forschungsprojekt abschließen, in dem untersucht wurde, wie der Nährstoffauftrieb durch Ameisen die Zusammensetzung einheimischer und nicht einheimischer Graslandpflanzen beeinflusst. Dieses Projekt verstärkte ihr Interesse an trophischen Interaktionen und ihr Streben nach einem Hochschulabschluss, der es ihr ermöglichte, in der akademischen Welt weiter zu forschen und zu lernen. Sie erwarb einen Master of Science in Forstwirtschaft und Statistik (Nebenfach) an der Mississippi State University, wo sie ihr Interesse an quantitativen Methoden zum Verständnis der Dynamik von Ökosystemen vertiefen konnte. In ihrer kürzlich veröffentlichten Masterarbeit untersuchte sie den Einfluss verschiedener Maße der Baumartenvielfalt (Reichtum, Shannon-Wiener, funktionaler Reichtum usw.), des Standorts und der Umweltfaktoren auf die Produktivität auf Parzellenebene in drei US-Bundesstaaten (Alabama, Louisiana, Mississippi) unter Verwendung groß angelegter Inventurdaten, die von 2009 bis 2019 erhoben wurden, und der Strukturgleichungsmodellierung. Um ihr Interesse an Waldsystemen, der Erhaltung der Artenvielfalt und quantitativen Analysen fortzusetzen, hat Elizabeth sich ConFoBi angeschlossen und arbeitet am D2-Projekt. In diesem Projekt wird sie den Energie- und Nährstofffluss durch trophische Interaktionen im Wald unter Berücksichtigung von Nährstofflimitierung und Saisonalität untersuchen. Sie ist besonders daran interessiert zu verstehen, wie Energie- und Nährstoffflüsse die Zusammensetzung und Vielfalt der Wälder auf verschiedenen trophischen Ebenen beeinflussen. Sie freut sich darauf, die komplizierte Dynamik von Waldsystemen weiter zu erforschen und die Wunder der Natur zu schätzen.